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.: Geocaching auf Deutschlands größter Insel :.

Wintercachen in Prora

Es ist Kalt und der Schnee fällt fast waagerecht. Während das für viele Muggels ein Grund ist zu Hause zu bleiben, den Hund vor die Tür zu jagen, und schnell wieder ins geheizte Zimmer zu gehen konnte der Winter sieben erschrockene Cacher nicht davon abhalten DEN Multi auf Rügen zu bezwingen. Immerhin hatten wir schon seit den drei Brüdern gut zusammengearbeitet und auch bei "Wer wird Millionär" konnten einige den Schatz heben. Was konnte da noch daneben gehen? Genau zwei Dinge. Erstens der Cache ist von Lex und zweitens hatte noch keiner wirklich viel Erfahrung mit einem Lost Place.

Dennoch machen wir und am Morgen des 04.12.2010 auf den Weg um uns gemeinsam um 9 Uhr zu treffen. Nach der obligatorischen halben Stunde nach um 9 Uhr trafen dann auch die anderen ein. Kein Problem denn die Wartezeit vertrieben wir und gemütlich damit einen warmen Tee zu trinken und das Cacherauto wieder frei zu bekommen.

Nachdem wir uns einen Weg zu den "Einstieg Koordinaten" erkämpft hatten, war auch das letzte bisschen Gelassenheit verflogen. Pure Anspannung erfüllte uns und jeder wollte am liebsten der Erste im Gebäude sein. Nach anfänglichen Kletterschwierigkeiten gelangten wir unbemuggelt ins KdF und ließen erst einmal alles auf uns wirken.

Zwar war ich nicht das erste Mal im KdF aber im Winter wirkt es nahezu bedrohlich. Kalter wind weht um jede Ecke. Überall fremde Geräusche und der Geruch nach Geschichte die dem Verfall der Zeit zu trotzdem scheint. Alles verlassen und dennoch Zeichen davon, dass wir nicht alleine sind. Fast noch frische Fußspuren die nicht nur von Tieren stammten. Aber auch Abdrücke von Hunden und Füchsen verschafften uns ein recht mulmiges Gefühl. Der Versuch die erste Stimmung in Bilder festzuhalten ist natürlich gescheitert. Wie könnte es auch anders sein als das die Kamera den Geist aufgibt sobald man das Gebäude betreten hat.

Hier kam uns die Erfahrung von M. zur Hilfe. Von und allen hat er die meisten Caches gehoben und so vertrauten wir anfangs auf ihn. Ausgerüstet mit Funkgeräten taten wir das was uns das Listing vorgab. Suche das Bild und mach das was da steht. Mit steigender "Bild-Finder-Rate" stieg bei allen der Eifer ins unermessliche und wir bewegten uns umso freier im Gebäude. Gut war das natürlich für M. der nun nicht mehr ständig über Funk gefragt wurde ob das was sein kann. In der Vorbereitung hatten wir für jeden Cacher ein Listing, Lageplan und Bilder ausgedruckt. Dass man das Listing wirklich genau lesen sollte wird sich im Laufe dieses Tages noch zeigen.

Stunde um Stunde durchsuchten wir jeden Winkel zwischen dem ersten und dem letzten Aufgang. Aha.....Merkt Ihr was? Hätten wir das Listing richtig gelesen, hätten wir uns sicher den einen oder anderen Kilometer sparen können. Jedoch hatte das viele Laufen auch ein Gutes. Uns wurde warm. Seit diesem Wochenende wissen wir nun, dass es nichts Schlimmeres gibt als kalte Füße. So fühlt sich also meine Frau.

Während wir so durch die Zimmer rannten fiel irgendwie keinem auf das die Zeit recht fortgeschritten war. Gerade bei diesem Teil des Caches saß uns die Zeit im Nacken. Da wir nicht wussten ob sich jemand daran erregt wenn er unsere Taschenlampen sieht. Also lieber auf Nummer sicher gehen und auch Anderen noch die Chance geben hier aufregende Stunden zu verbringen.

Schnell verflog die Illusion hier auch ohne TJ erfolgreich zu sein. Zu ausgeklügelt waren die verstecke. Vielleicht waren wir auch zu blind oder zu unerfahren. Auf alle Fälle danke an unseren TJ für die schnelle Hilfe. Kurz vor dem Dunkelwerden hatten wir Phase 1 erfolgreich abgeschlossen und nicht nur mich trieb es Richtung Heimat zu einer Tasse Tee. Aber nachdem sich die ersten beiden Damen abgesetzt hatten zog es uns in die Unterwelt. Und immer wieder der gleiche Spruch: "Wir wollen nur mal kurz gucken." Ich bin mir sicher wir hätten die ganze Nacht weitergemacht aber Familie geht vor und so löste sich das Team kurz nach 18 Uhr auf.

Zu Hause merkte ich dann erst was der Tag an Kraft gekostet hatte. Auf einem 500 Meter Fußweg durch den Schnee verdrückte ich erstmal 5 Schokoriegel. Nicht das wir auf der Tour das Essen vergessen hätten. Wir hatten einfach keinen Hunger und selbst der frische warme Tee vom Gaskocher wollte kaum schmecken. Zu groß war der Drang weiterzukommen. Nur noch das Zimmer. Nur noch der Flur und jetzt noch schnell die Etage zu Ende machen. Am nächsten Tag erst sollten wir merken welche Anziehungskraft das Suchen und Finden auf uns gehabt hatte.

Sonntag, es ist wieder 9 Uhr und es fehlen wieder die gleichen. Ma. kommt mal wieder später und unsere J. hatte Probleme bis Prora zu kommen da der Winter über Nacht mal Teile der Insel lahmgelegt hatte. Familie M. konnte nicht dabei sein weil Familie geht vor. Wir hoffen, dass Ihr zu einem späteren Zeitpunkt das begonnene Projekt KdF beenden könnt.

Während wir uns nun mit nur noch vier Helden in die Phase 2 aufmachten stellten wir vollkommen erschrocken fest, daß wir die tote Katze die da so rumlag am gestrigen Tag nicht gesehen hatten. Und das obwohl wir an der Stelle mindestens 5 Mal vorbei gerannt sind. Wir müssen am Vortag so vertieft in die Sucherei gewesen sein das wir wirklich nicht mehr um uns herum mitbekommen haben.

Mal wieder in Phase 2 vertieft galt es nun auch Jenny die es nach Prora geschafft hatte zu uns zu führen. Gar nicht so einfach wenn man selbst nicht genau weiß wo man ist. Ich glaube es hat etwa eine Stunde gedauert bis wir wieder zu fünft waren und weiterforschen konnten. Während wir uns nun durch nasse Gänge tasteten kamen wir zum ersten Mal so richtig ins Schwitzen. Traurigerweise kamen wir auch durch räume die bis unter die Decke mit Tonnen von Müll zugeschüttet waren. Ist ja auch einfach. Müll rein und die Tür dahinter einfach zugemauert. Solche Aktionen versauen nicht nur das Grundwasser und die Luft sondern auch den Spaß für jeden Cacher.

Am Ende der Phase 2 mussten wir erstmal Rasten. Zum Einen herrschte Muggelalarm und zum Anderen Brauchten wir neben einer kleinen Hilfe auch erst einmal eine Pause. Mit einem Tee in der Hand genossen wir den Ausblick über die verschneiten Bäume bis zur Ostsee die dazu noch sehr beruhigend wirkte. Mit den Koordinaten zum Verlassen des Abschnittes konnten wir leider nicht so viel anfangen da das GPS einfach kein Signal empfangen wollte. So kletterten wir schnell über Zaun und Mauer und waren wieder im Freien.

Nur noch eine Phase trennte uns vom Erfolg. Dank der genauen Angaben -danke Lex- fanden wir den Einstieg sehr schnell und unsere letzte Reise begann. Fünf Cacher und fünf Etagen. Also los. Angetrieben vom Willen endlich erfolgreich zu sein rannten wir förmlich durchs Haus. Immer auf der Suche nach dem Letzten Hinweis. Doch dem Ansporn folgte die Erschöpfung als wir wegen dem Wetter den letzten Hinweis nicht finden konnten. Sicherheit zuerst. Wir erbaten ein letztes Mal Hilfe von unserem TJ und dieser bestätigte uns was wir bereits geahnt hatten. Es war einfach ein Ideales Versteck. Da musste der letzte Hinweis sein. Blöd nur wenn man bereits zwei Mal davor gesessen und ihn einfach übersehen hat. Ist nicht schön aber passiert mir irgendwie immer wieder. Jetzt da wir wussten das er dort sein musste drehten wir jeden Stein und jede Scherbe. Sah komisch aus, hatte aber Erfolg.

In einer letzten Pause gelang es nun den fünf "Helden" alles sinnvoll in Reihenfolge zu bringen und während M. den Final-Ort bekannt gab, leuchtete es in unseren Augen. Was sollte jetzt noch passieren? Wir mussten nicht noch einmal 5 Kilomer laufen. Und wir mussten keine Rätsel mehr lösen. Schnell machten wir uns auf den weg denn es wurde dunkel und wir wollten bei Tageslicht das KdF verlassen.

Am Ende war es dann M. der laut "Ich hab ihn" schrie. Das hatte er schon öfter gemacht und sich dann gefreut wenn wir dumm guckten. Aber nach einigen Sekunden war klar das er es dieses Mal wirklich ernst meinte. Als wir uns alle vor Ort versammelt hatten öffneten wir den Cache. Nachdem wir fleißig TB`s getauscht und uns in`s Logbuch eingeschrieben hatten verstauten wir den Cache wieder. Zwei Tage hatten wir ihn gejagt und jetzt war es gar nicht so einfach ihn hier liegen zu lassen. Aber die Zeit saß uns im Nacken.

Einige Minuten später hatten wir den Ausgang gefunden und stiefelten durch den frisch gefallenen Schnee und waren froh wieder kalte und klare Luft in der Nase zu haben. Ich wüsste gerne was Muggel gedacht haben müssen wenn sie uns gesehen haben. Fünf abgekämpfte Leute in dreckigen und kaputten Klamotten die dennoch ein glückliches Lächeln im Gesicht haben.

In diesem Sinne möchte ich Lex und Rüganer danken der mit Sicherheit viel Nerven gelassen hat als er diesen Cache auslegte. Es war ein tolles Wochenende das uns viel abverlangte aber unsere Truppe umso mehr zusammenschweißte. Mach weiter so, wir freuen uns auf den nächsten 5/5er und wünschen schon einmal ein erfolgreichen Cacherjahr 2011.

Schöne Grüße die Inselknolle

 

...::: Bildergalerie:::...

 

 

Kommentare  

#4 RE: Wintercachen in ProraInselknolle 2010-12-12 10:41
OK danke für den Tip. Werden wir in Zukunft drauf achten...
#3 krisenkaikrisenkai 2010-12-10 08:02
Seid lieber ein wenig vorsichtig mit dem Einstellen von Bildern und Klarnamen. Hier im Raum Hannover versuchen gerade Besitzer von Grundstücken über Bilder und Namen den Cachern Hausfriedensbru ch und Einbruch nachzuweisen. Siehe Bollmanns Bastelstube http://coord.info/GC2GBY7 Ansonsten wünsche ich weiterhin viel Spass. Uns hat der Cache auch sehr gut gefallen und wir waren auch 2 Tage voll beschäftigt.
Grüße aus Hannover

krisenkai
#2 RE: Wintercachen in ProraAlienvomstern 2010-12-07 19:07
Hey, also wenn man das so liest und sich die Bilder dazu ansieht... man, da werd ich gleich ganz neidisch und traurig zugleich, da nicht mit bei gewesen zu sein.
Aber vielleicht hab ich ja noch mal die Gelegenheit, bei einer Caching-Tour von euch mit bei sein zu können.

Liebe Grüße aus der Hauptstadt.
#1 RE: Wintercachen in ProraInselknolle 2010-12-07 08:33
Moin. Danke für´s online stellen. Ich bitte Euch die Schreibfehler die ich gerade gefunden habe einfach zu überlesen. Ich gelobe Besserung.

mfg. die Inselknolle

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