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.: Geocaching auf Deutschlands größter Insel :.

DeFRAGMENTierung

 

 

6. Februar 2010 - 11.20 Uhr - Eine tief verschneite Winterlandschaft liegt vor uns. In der Ferne bellt ein Hund und durchbricht unsere monotonen Atem- und Schlurfgeräusche. Mühsam kämpfen wir uns warm eingepackt durch teilweise meterhohen Schnee voran. Ein Cache der Extraklasse wartet auf uns. Ein Wort lässt uns seit Wochen keine Ruhe! Es lautet: FRAGMENTE


 

Rückblick - der Versuch einer Chronologie (spoilerfrei)

 

19.1.2010 - Vitualboy erzählt mir in einer Mail vom Cache Fragmente in der Nähe von Rostock. Der war bisher unter meinem Radar geflogen, denn ich kannte ihn bis dahin nicht.

24.1.2010 - Beim ersten Erkunden von Vaters Geheimnis (auch sehr zu empfehlen!) mit einem großen Team Stralsunder Cacher erwähne ich kurz, dass der Cache ein idealer Kandidat für unseren Ausflug nach Rostock wäre. Am 6. Februar findet vor den Toren der Hansestadt nämlich das Anti-Frost-Grillevent statt, an dem wir teilnehmen wollen und vorher wollen wir doch noch schön Cachen gehen. Einziges, aber großes Problem, ein ultraschweres Starträtsel muss vorher gelöst werden, damit wir überhaupt loslegen können.

28.1.2010 - Ich schaue mir mal wieder die Cachebeschreibung von Fragmente an. Gähnende Leere im Kopf, keine Idee will richtig zünden, ich breche enttäuscht ab.

30.1.2010 - Ein schneereiches Sturmtief namens Ketziban fegt mal wieder über MV, bringt jede Menge Neuschnee und macht viele Straßen unpassierbar. Müssen wir nach Neustrelitz schon wieder ein Event ausfallen lassen? Wenn es am nächsten WE wieder so schneit und stürmt, was dann?

31.1.2010, 21.44 Uhr - h1ghtower und der_Horst schicken eine Rundmail ans Event-Team, in der sie eine Vielzahl von vielversprechenden Ideen darlegen, wie man das Starträtsel knacken könnte. Zum Event-Team gehören: h1ghtower, der_Horst, SiGMa04, MX-Hero, Pittiplatschie, Virtualboy und ich. (Pittiplatschie muss dann leider fürs Wochenende absagen)

1.2.2010 - Reger E-Mail Austausch und Telefonanrufe bringen alle auf den gleichen Stand, neue und alte Ideen werden hin- und her geworfen, geschüttelt und teilweise wieder verworfen. Irgendwie kommen wir nicht mehr weiter. Doch wir ahnen, die Lösung ist nahe. Es folgt bei vielen eine unruhige Nacht.

2.2.2010, 8.25 Uhr - Eine Rundmail von SiGMa04 flattert in meinen Order:

„Hallo an alle Mystery-Freunde,

ich habe mir gestern mal die "Fragmente" angesehen. Ihr liegt völlig richtig.

***GELÖSCHT***

***GELÖSCHT***

***GELÖSCHT***

Dann kann's ja losgehen! Tschüß, bis zum Wochenende!“

Als weitere Bestätigung folgt ein Bildschirmausdruck des Fragmente Geocheckers mit Tschakka, Yippiyeah usw. mit den Zielkoordinaten! Wir sind baff, nur der letzte entscheidende Schritt hatte uns gefehlt! Wunderbar, Super, Klasse, auf SiGMa04, den alten Rätsellöser, ist Verlass! Die Planung fürs Voreventcachen und fürs anschließende Event kann beginnen, die Vorfreude darauf begleitet uns die ganze Woche.

5.2.2010, 19.56 Uhr – Wetterfrosch Stefan Kreibohm vermeldet im NDR-Nordmagazin für den kommenden Samstag ruhiges Winterwetter mit -2 °C und leichtem Wind. Aufatmen! Es klappt, wir können fahren!

6.2.2010, 10.00 Uhr - Aufbruch nach Rostock, wo wir gegen 11.15 Uhr ankommen. Virtualboy erwartet uns schon auf einem Parkplatz. Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und brechen auf.

6.2.2010, 14.30 Uhr - Wir brechen ab, erste Erfolge haben wir verzeichnen können, doch für heute ist es genug, wir kommen irgendwie nicht weiter und das Event startet in Kürze und das wollen wir nicht verpassen. Etwas enttäuscht sind wir schon, dass wir nur Stage 1 geschafft haben.

 

HIER geht's zur großen Bildergalerie vom Event

Danke an der_Horst für die Fotos

 

Wer sich noch weitere Bilder vom Event anschauen möchte, auf der Eventseite gibt es Nachschub!

 

6.2.2010, 20.00 Uhr - Ein wunderbares Event geht für uns zu Ende. Es ist zwar bitterkalt, doch das Grillfeuer und heißer Glühwein, der uns von innen wärmt, lässt uns bis in den Abend hinein ausharren. Schöne, interessante und teilweise aufschlussreiche Gespräche liegen hinter uns. Unsere Vermutungen, wie es mit Fragmente weiter geht, werden zur Gewissheit. Auf der Rückfahrt nach Stralsund werden erste Pläne für den zweiten Angriff auf Fragmente geschmiedet. SiGMa04 setzt uns wohlbehalten gegen 21.30 Uhr wieder in Stralsund ab.

12.2.2010, 14.00 Uhr - Das Team steht. Diesmal versuchen h1ghtower, Pittiplatschie, Virtualboy und ich, den Cache zu knacken. SiGMa04 und der_Horst müssen leider wegen Krankheit absagen, wie sagte SiGMa so schön, mich hat die Rüsselseuche erwischt! Das sind wohl noch die Nachwirkungen vom Frostevent. Auch MX-Hero muss leider absagen. Ich schaue aus dem Fenster, es stürmt mal wieder und es schneit und schneit und schneit.

12.2.2010, 19.56 Uhr - Stefan Kreibohm sagt für den nächsten Tag abflauenden Wind und nur leichten Schneefall voraus! Gut, das könnte klappen!

13.2.2010, 10.00 Uhr - Ich habe mich auf teilweise eisigen Straßen von Rügen nach Stralsund geschleppt und wechsle dort ins Auto von Pittiplatschie, die diesmal unsere Fahrerin ist. Unterwegs auf der B105 lesen wir noch Virtualboy auf. Wir sind heiß auf Fragmente und nähern uns langsam auf schneebedeckten, aber gut fahrbaren Straßen Rostock!

13.2.2010, 11.30 Uhr - Es geht los! Um nicht zu spoilern, was wir danach alles Geniales erlebten, kann ich leider an dieser Stelle nichts weiter darüber schreiben. Das müsst ihr dann schon selbst erleben! Es lohnt alle Mühen, versprochen!

13.2.2010, 14.15 Uhr - Wir haben fertig, Defragmentierung abgeschlossen! Wir waren ein klasse Team, jeder konnte etwas zur Lösung beisteuern! Da wir noch keine Lust haben, jetzt schon zurück nach Stralsund zu fahren, machen wir noch einen Abstecher in die Rostocker Altstadt. Auf unserem Spaziergang durch die verschneiten Straßen Rostocks nahmen wir noch den einen oder anderen Tradi als „Absacker“ mit! Der Cache „’ne Runde abhängen“ stach dabei durch seine tolle Location und den erforderlichen Körpereinsatz natürlich hervor.

13.2.2010, 19.20 Uhr - Endstation Stralsund, zufrieden landen wir wieder in der Hansestadt. Es war ein rundum gelungener Cachetag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Zum Abschluss folgt nun noch mein Logeintrag für den Fragmente-Cache. Zum besseren Verständnis wäre es gut, wenn man vorher das Cachelisting gelesen hat, viel Spaß!

Ich bin noch immer restlos begeistert und sprachlos ob dieses grandiosen Caches. Meine Mitstreiter haben bereits alles berichtet. Oh, was hab ich tagelang vor mich hingebrütet und darüber nachgedacht, wer diese Person mit dem Gedächtnisverlust sein könnte und wer SIE wohl gewesen ist, deren Stimme ihm nicht aus dem Kopf ging. Auf meiner Suche entdeckte ich in alten Krankenhaus-Unterlagen einige sehr interessante und aufschlussreiche Berichtsfetzen, unseren Amnesie-Patienten betreffend. Das glaube ich zumindest, aber macht euch selbst ein Bild:

Das Arzt-Fragment: …In den letzten Wochen hat sich sein Zustand sehr verschlechtert, er spricht nicht mehr mit uns, grenzt sich total ab und zieht sich immer weiter von den anderen Patienten zurück, nur noch eine Person lässt er an sich heran. Die Nahrungsaufnahme verweigert er inzwischen komplett, selbst die künstliche Zufuhr von Nährstoffen und Infusionen über den Tropf helfen kaum. Er fällt immer mehr in sich zusammen, seine Haut wird immer schrumpliger und Arme und Beine sind fast nur noch Haut und Knochen. Wir sind völlig ratlos und wissen nicht mehr weiter. Er liegt nur noch katatonisch in seinem Bett und blüht nur dann etwas auf, wenn SIE das Zimmer betritt...

Das Krankenschwester-Fragment: …Ich verfolge in tiefer Sorge den Krankheitsverlauf meines Lieblingspatienten. Seine Medikamente muss ich ihm mittlerweile zwangsweise zuführen, anders ist es einfach nicht mehr möglich. Gut Zureden hat keinen Zweck, er scheint mich nicht zu hören, lebt abgedriftet in seiner eigenen Welt. Wenn ich nur wüsste, was in seinem Köpfchen vorgeht? Aber ich komme nicht mehr an ihn ran, das schafft nur noch SIE. Wehmütig denke ich an die gute alte Zeit zurück, wo wir uns lange unterhielten und uns gegenseitig Mut zusprachen. Sogar die anderen Patienten, die uns bei unseren Sitzungen manchmal Gesellschaft leisteten, profitierten davon. Gedächtnisverluste oder psychische Traumata hinterlassen tiefe seelische Spuren, die fehlende Identität und Unsicherheit nagt an einem, da helfen solche Gespräche ungemein. Eigentlich sollten wir froh sein, dass es SIE gibt. Es scheint so, dass nur noch IHRE Stimme ihn am Leben hält. Seine Augen werden klar und er richtet sich sogar in seinem Bett auf, schaut SIE an und redet ein paar Worte mit IHR, wenn SIE sich an sein Bett setzt. In solchen Momenten wird mir immer ganz warm ums Herz und ich bin zuversichtlich, dass doch noch alles gut wird...

Das Reinigungskraft-Fragment: …Ich weiß beim besten Willen nicht, was das Ganze soll. Alles dreht sich um diesen komischen Patienten in Raum 5. Immer wenn ich dort in der Nähe den Boden desinfiziere und alles blitzeblank mache, gehen dort Ärzte, Krankenschwestern und Patienten ständig rein und raus. Was ist so besonders an diesem Typen, dass sich so viele Leute um ihn kümmern müssen. Sogar sein Name ist geheim, denn von allen Seiten höre ich immer wieder einen anderen Namen, wenn vom Patienten in Raum 5 die Rede ist. Chris, Norman, Zachairgendwas und andere. Alles zur Tarnung? Bin ich hier einer Verschwörung auf der Spur? Verdammt, was geht dort vor? Aber mir sagt ja niemand was, ich bin ja nur eine billige Aushilfskraft. Das Schärfste ist ja, mir und allen anderen Putzen wurde es ausdrücklich untersagt, dort sauber zu machen. Aber irgendwann werde ich dem Geheimnis schon auf die Spur kommen. .......... Ach nein, es reicht, ich halte das nicht mehr aus, jetzt gleich gehe ich der Sache auf den Grund! Ich ziehe meinen Reinigungswagen jetzt einfach den Flur entlang und öffne die Tür zu Raum 5, um dort aus Versehen sauber zu machen. Gesagt, getan! Es klappt, ich öffne leise die Tür mit dem Schild „Bitte nicht stören!“ und da sehe ich SIE, wie SIE am Bett des Patienten sitzt und... mein Gott, ich schließe leise die Tür, ich schäme mich, wie konnte ich nur. Alles hat seine Richtigkeit...

Das Kind-Fragment: …Die nette Krankenschwester hat mir gesagt, ich hatte einen Unfall. Mama und Papa lagen mit großem Aua neben mir im Auto. Sie befinden sich angeblich im Nebenzimmer im Komu oder so sagt meine Krankenschwester. Ich will meine Eltern nicht sehen, darf es auch gar nicht. Ich fühle mich ganz komisch im Kopf, seit Monaten schon. Aber reden soll helfen, sagt die Schwester und hat mir vor ein paar Wochen etwas in ein bis dahin leeres Bett gelegt, das ich inzwischen ganz dolle lieb hab. Ich nenne es Socki! Die Schwester sagt, es ist schon ganz alt und hat schon vielen Kindern wie mir geholfen und schon ganz viele Namen gehabt, aber Socki gefällt ihr ganz besonders gut. Ich setze mich oft an sein Bett, nehme ihn heraus, streife mir Socki, der überall Verbände um Kopf und Arme und am Bein sogar einen Gipsfuß hat, über die Hand und dann unterhalten wir uns einfach über alles Mögliche, was mir gerade so einfällt. Manchmal kommt auch meine Krankenschwester oder ein netter Arzt hinzu und hört uns einfach nur zu. Nur ganz selten fragen sie Socki etwas. Ab und zu untersuchen sie uns beide auch und geben uns Medikamente. Ich merke, mir geht es langsam immer besser. Und solange mein lieber Socki bei mir ist, fühle ich mich glücklich…Fragmente selbstständig zusammensetzen! Herzlichen Dank an den Owner!

 

Gesamtbild der zusammengefügten Fragmente?

 

 

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